Mit Tasmota
Welche Daten gibt mein Smart Meter über die Kundenschnittstelle aus?
(Letztes Update 16.4.2025)
Ein gPlug mit Tasmota kann die Energiedaten, die vom Smart Meter (SM) über die Kundenschnittstelle (CII) ausgegeben werden, auch ohne Verarbeitung in der Tasmota Webkonsole darstellen. Dies kann dann hilfreich sein, wenn etwas nicht wie erwartet funktioniert oder wenn unklar ist, welche Daten und welche OBIS Codes in welcher Repräsentation vom Smart Meter ausgegeben werden. Dazu stehen folgende Verfahren zur Verfügung.
Daten im ASCII-Format
Sofern die Daten von der P1-DSMR Schnittstelle im ASCII Format ausgegeben werden, genügt es mit der Anweisung sensor53 d1 den „Debug-Mode“ einzuschalten.

Mit sensor53 d0 kann wieder in den normalen Mode zurück gekehrt werden. Diese Anweisungen werden via die Webkonsole von Tasmota eingegeben.
Die DSMR ASCII Daten werden in der Webkonsole zusammen mit einem von Tasmota hinzugefügten Zeitstempel ersichtlich (Ausschnitt):

Weitere Informationen zum Tasmota Smartmeter Driver sensor53 gibt es hier.
Binär codierte Daten
Einige Verteilnetzbetreiber konfigurieren ihre Smart Meter so, dass diese die Daten nicht konform zur DSMR v5.0.2 Spezifikation (Ziffer 6.13) in der ASCII Repräsentation (EN-IEC 62056-21 Mode D) ausliefern, sondern diese binär codiert (EN-IEC 62056-21 Mode E) in HDLC/DLMS/COSEM via die P1 CII ausgeben.
Wenn Sie unter „Einstellungen->Logging“ für Web die Stufe 4 „Mehr Details“ konfigurieren, werden von unserer Tasmota Firmware die aus dem SM empfangenen Rohdaten jedes HDLC Frames auf einer Zeile im Weblog („Werkzeuge->Konsole“) in HEX dargestellt ausgegeben.
11:38:50.155 HDLC frameLen=141 (incl. 2 Tags):
11:38:50.157 > 7e a0 8b ce … a8 35 7e
Die HDLC Frames in HEX lassen sich mit dem Message-Translator von GuruX.fi in ein verständlicheres XML Format überführen. Mit diesem Zwischenergebnis lässt sich mit dessen PDU-Translator auch eine XML Darstellung der DLMS Struktur mit den OBIS-Codes und den dazu gehörenden Werten erzeugen, sofern die Daten nicht verschlüsselt übertragen worden sind.
Bei unseren legacy Produkten mit Tasmota ist auch folgendes Verfahren hilfreich:
Um binär ausgegebene Daten zu überprüfen, kann Tasmota diese HEX codiert auch in der Webkonsole darstellen. Dazu ist folgendes Vorgehen geeignet (Eingaben sind kursiv dargestellt):
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- Script deaktivieren
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- Neustart des gPlug
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- Eingabe in der Webkonsole (nur zur Kontrolle):
CMD: SerialConfig
MQT: stat/gPlug12/RESULT = {„SerialConfig“:“8N1„}
CMD: Baudrate
MQT: stat/gPlug12/RESULT = {„Baudrate“:115200}
CMD: SerialBuffer
RSL: RESULT = {„SerialBuffer“:1200}
- Eingabe in der Webkonsole (nur zur Kontrolle):
-
- Eingabe in der Konsole:
CMD: SerialSend5 „“
RSL: RESULT = {„SerialSend“:“Done“}
- Eingabe in der Konsole:
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- Empfangene Daten werden HEX codiert im Konsolenfenster angezeigt:
20:52:28.003 MQT: tele/gPlug12/RESULT = {„SerialReceived“:“7EA8A4CF0223…600000BDEC9267E„}
- Empfangene Daten werden HEX codiert im Konsolenfenster angezeigt:
Für die CII der Kamstrup Omnipower SM muss zusätzlich Baudrate 2400 eingegeben werden.
Wenn das Script wieder aktiviert wird, wird wieder der normal Mode eingestellt. Wenn die in HEX dargestellten Zeilen mit „7E“ beginnen und enden, handelt es sich wahrscheinlich um ein oder mehrerer HDLC Frames.
Weitere Informationen zur Tasmota Serial Bridge gibt es hier.
Mit AMSreader
Aktivieren Sie auf der Konfigurationsseite Enable debugging sowie Enable telnet.
Sie können sich nun mit einem telnet-Programm auf die IP Adresse des gPlugM (oder gPlugK) verbinden. Geben Sie dann diese 3 Commands ein: v, t, p.
Sie erhalten nun die vom Smart Meter empfangenen, binären Daten in HEX codiert ausgegeben und können den Verarbeitungsprozess (HDLC-Frames->DLMS APDU->OBIS-Extraktion) mitverfolgen.
Deaktivieren Sie Enable debugging wieder, wenn Sie es nicht mehr benötigen.